Jankel Adler (1895 - 1949)
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Jankel Adler, auch bekannt unter Jankiel Jakub Adler, wurde am 26. Juli 1895 geboren. Er war ein polnischer Maler und Grafiker aus Tuszyn, einem Vorort von Lodz.
Adler stammt aus einer sehr kinderreichen Familie, was um die Jahrhundertwende in einfachen Familienverhältnissen teilweise üblich war. Sein Geburtsjahr in Lodz korrespondierte mit einer hohen Säuglingssterberate, die zeitweise 70% betrug.
Von 1912 bis 1914 absolvierte Adler bei Verwandten in Belgrad eine Ausbildung zum Graveur. 1914 zog er nach Deutschland, wo er bei seiner Schwester im heutigen Wuppertal lebte. Dort studierte er an der Kunsthochschule bei Professor Gustav Wiethücher.
Der in künstlerischen Kreisen sehr gut organisierte Adler war in seinem Heimatsort ein Mitbegründer der avantgardistischen Künstlergruppe Yung-yidish von 1918 bis 1919.
In seinen frühen Jahren als Künstler pendelte er zwischen Polen und Deutschland hin und her und ließ sich Anfang 1922 in der Künstlerstadt Düsseldorf nieder.
Anschließend nahm Adler 1922 am Internationalen Kongress progressiver Künstler teil und signierte die Gründungsproklamation, die sich bereits mit der Globalisierung durch einen Zusammenschluss internationaler Künstler befasste.
In Köln unterhielt der politisch motivierte Adler Kontakte zu Franz Seiwert und Otto Freundlich, die zur progressiven Kölner Szene gehörten und begann als Dozent an der Kunstakademie in Düsseldorf zu unterrichten.
Paul Klee, der sich zu dieser Zeit in Düsseldorf aufhielt, beeinflusste sein Werk maßgeblich. 1928 erhielt Adler eine Goldmedaille für ein Gemälde, das auf der Ausstellung „Deutsche Kunst Düsseldorf“ präsentiert wurde.
1929 und 1930 unternahm er Studienreisen nach Spanien. Vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten organisierte der Dozent und Maler mit einer Gruppe links gerichteter Künstler und Intellektueller eine Wahlkampagne.
Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war von langer Hand vorbereitet und sehr genau durchdacht, was wahrscheinlich ihm und seinem Freundeskreis negativ auffiel.
Als moderner Künstler, mit chasarischer Abstammung, war er 1933 Repressalien ausgesetzt. Zwei seiner Bilder stellten die Machthaber im Mannheimer Kunsthaus als Beispiele entarteter Kunst aus, was Adler veranlasste nach Paris auszuwandern.
In dieser Zeitperiode bereiste er gelegentlich nicht nur zahlreiche Länder innerhalb Europas, sondern auch die Sowjetunion. In Paris arbeitete er im Atelier 17, eine Kunstschule, die die Druckgrafik lehrte.
Zwischenzeitlich waren die Nationalsozialisten mit der widerrechtlichen Aneignung von Gemälden diffamierter Künstler beschäftigt und beschlagnahmten 1937 circa fünfundzwanzig seiner Werke, die letztendlich entweder verkauft oder zerstört wurden.
1939 trat er als Freiwilliger der polnischen Armee bei. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er zwei Jahre später entlassen.
Seitdem lebte er in Kirkcudbright, in Schottland, wo er unter anderem die Venus von Kirkcudbright schuf. Nach wechselnden Wohnsitzen innerhalb Englands vermittelte ihm 1945 der wohlhabende Mäzen, Jimmy Bomford, einen Wohnsitz in Aldbourne, Wiltshire.
Adler verstarb in Aldbourne am 25. April 1949 nach einem betriebsamen und zeitweise tragischen Leben. Ob er seiner Schwester in Wuppertal nach dem Krieg noch einmal einen Besuch abstattete, ist laut Quellen momentan unklar.
Die künstlerischen Werke Adlers könnten auch ohne seine Signatur eindeutig ihm als Künstler zugeschrieben werden. Denn seine Werke sind sehr aussagekräftig und mit seinen für ihn typischen Kompositionen aufgebaut.
Adler dokumentierte gerne das Leben der einfachen Leute in seinen Bildern.
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