Franz Ritter von Stuck (1863 - 1928)
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Franz Stuck - geboren am 23. Februar 1863 in Tettenweis bei Passau - war Maler, Bildhauer, Graveur und Architekt und gilt als ein Vertreter des Neoklassizismus und Symbolismus.
Für seine Verdienste als Künstler wurde Stuck 1906 mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und verwendete seitdem den Namen Franz Ritter von Stuck.
Als Stuck 1878 nach München zog, war München im Begriff sich als Kunstmetropole zu entwickeln und ein Knotenpunkt für die heranwachsende Generation. Von 1881 bis 1885 besuchte Stuck die Münchner Akademie.
Bekannt wurde er zunächst durch seine Karikaturen, die in dem Journal „Fliegende Blätter”, das sich mit sozialkritischen Themen befasste, veröffentlicht wurden. 1889 stellte er seine ersten Bilder im Münchner Glaspalast aus und erhielt eine Goldmedaille für sein Gemälde „Der Wächter des Paradieses“.
1892 war Stuck Mitbegründer der Münchner Sezession und schuf „Athlet“, seine erste Skulptur. Im folgenden Jahr machte er mit dem Gemälde „Die Sünde“ auf sich aufmerksam. Kritiker und Publikum waren gleichermaßen von seinem Werk sehr begeistert.
Stuck, ein Visionär, erhielt 1893 auf der „World`s Columbian Exposition“ in Chicago eine Goldmedaille für Malerei. Ab 1895 unterrichtete er Malerei an der Münchner Akademie.
1897 heiratete Stuck die Amerikanerin Mary Lindpainter. Die Räumlichkeiten und das Innendesign seines zukünftigen Wohnhauses und Ateliers, die bekannte Villa Stuck, entwarf der vielseitige Künstler in Eigenregie.
Für den Entwurf seiner Möbel wurde ihm auf der Pariser Weltausstellung 1900 eine zweite Goldmedaille zugedacht.
Die Zuerkennung des Adelsstandes erfolgte am 9. Dezember 1905 und zahlreiche öffentliche Ehrungen folgten in ganz Europa. Stuck genoss sehr viel Ansehen in seiner nächsten Umgebung. Allerdings später wendete sich die neue Künstlergeneration neuen Kunstrichtungen zu.
Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Paul Klee, Hans Purrmann, Wassily Kandinsky, Alf Bayrle und Josef Albers.
Er war eingetragenes Mitglied der Internationalen Gesellschaft der Bildhauer, Maler und Graveure. Franz von Stuck verstarb am 30. August 1928 in München.
Stucks Themenauswahl für seine Kunstwerke lehnt sich oft an Mythologie und an biblischen Geschichten an. Kunsthistoriker schreiben Stucks Werken, die oft für Furore sorgten, symbolischen Inhalt zu.
Der selbstbewusste Künstler gestaltete die Rahmen für seine Gemälde vorzugsweise selbst. Dadurch bilden Bilderrahmen und Gemälde jeweils eine geschlossene Einheit.
Nazibonzen des späteren Staatsapparates fanden an Stucks Werken ebenso Gefallen, womit Stuck nach seinem Hinscheiden beehrt wurde.
Die malerischen Erfolge von Stucks Schülern werden dem Künstler selbst zugeschrieben obgleich seine Stilrichtung in den 1920er Jahren schon wieder der Vergangenheit angehörte und wenig Beachtung fand.
Stucks Jugendstilwerke gewannen als Antiquariats-Beitrag in den 1960er Jahren wieder Zugkraft. Zu diesem Zeitpunkt wurde seine Villa in München in ein Museum umgewandelt.
Gerne entschied sich Stuck bei seiner Motivwahl für das Altertum oder vergangene Zeiten. Seine Gemälde sind immer mit einer gewissen Tristheit, Mysteriösität und etwas Dämonenhaftem umgeben.
Seine religiösen Werke können Vergänglichkeit, bedrohliche Leblosigkeit und Hoffnungslosigkeit reflektieren. Obwohl er in seinen Bildern oft Motive mit Kindern verwendet, fehlt ihnen der Zauber der unbeschwerten Heiterkeit.
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