Anita Rée (1885 - 1933)
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Anita Rée war eine deutsche Malerin der Avantgarde und von großer Bedeutung für die Nachwelt. Ihre Schaffenskraft erstreckte sich nur über die Weimarer Zeit.
Rée wurde 1885 in Hamburg als Tochter eines Kaufmanns geboren. Anita und ihre Schwester Emilie wurden evangelisch-lutherisch getauft und konfirmiert.
Im Jahr 1905 ließ sich Rée vom Hamburger Künstler Arthur Siebelist Malunterricht geben. 1906 besuchte sie Max Liebermann in Berlin, um mit ihm ihren Berufswunsch als Malerin zu diskutieren.
Max Liebermann war vom Talent Rées als Malerin überzeugt und riet ihr zur Malerei. Daraufhin ließ sich Rée bis 1910 von Siebelist als Malerin ausbilden und gründete mit Franz Nölken und Friedrich Ahlers-Hestermann eine Ateliergemeinschaft.
Rées Interesse an Nölken war nicht nur künstlerischer Natur und sie nahm später von der Künstlergemeinschaft Abschied, da wahrscheinlich Nölken ihr kein Interesse privater Natur entgegenbrachte.
Im Winter zwischen 1912 und 1913 lernte die Künstlerin bei Fernand Léger in Paris Aktzeichnen, was damals in Deutschland für die Damenwelt noch nicht möglich war.
Man sagt der Malerin Einflüsse von Picasso, Matisse und Cézanne nach, jedoch unbestreitbar entwickelte sie ihren ganz eigenen Stil und realisierte symbolische Aussagen in ihren Werken.
Ihre erste Ausstellung war 1913 bei Commeter in Hamburg. Im Jahr 1919 wurde die Künstlervereinigung Hamburgische Sezession gegründet, deren Gründungsmitglied sie war. In dieser Zeit wurde man auf ihre Bilder, in den sich anschließenden Ausstellungen, aufmerksam. Sie traf sich mit Künstlern wie Gretchen Wohlwill, Alma del Banco und Franz Radziwill.
Von 1922 bis 1925 lebte Rée an der italienischen Amalfiküste und befasste sich mit einer neuen Kunstbewegung aus Deutschland, nämlich der Neuen Sachlichkeit.
In dieser Zeit war sie mit dem Buchhändler und Maler Christian Selle befreundet und lebte mit ihm zusammen. Manchmal fuhr sie nach Hamburg, um ihre Bilder in Ausstellungen zu präsentieren.
Ab 1926 hielt sich Rée wieder in Hamburg auf. Sie gründete mit anderen Künstlern GEDOK, die Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen. Das Netzwerk GEDOK besteht immer noch europaweit.
Rée verzeichnete größere Erfolge zwischen 1929 und 1931. Sie erhielt einen Auftrag für größere Wandbilder in zwei von Fritz Schumacher, Architekt und Stadtplaner aus Hamburg, neu erbauten Schulen.
Im Jahr 1930 bekam Rée einen Auftrag für Passionsthemen, die den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, die Verhaftung in Gethsemane und das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen umfassten.
Ihr Auftraggeber, die Kirchengemeinde entschied sich 1932 jedoch anders und der Auftrag wurde aus „kultischen Gründen“
zurückgezogen. Bereits 1930 hatte Rée mit dem in Deutschland aufkeimenden Nationalsozialismus aufgrund ihrer chasarischen Abstammung Probleme.
Ihr Wandbild „Die klugen und die törichten Jungfrauen“ wurde von den Nationalsozialisten während des NS-Regimes zerstört.
1932 zog sie endgültig nach Sylt. Am 25. April 1933 wurde sie von der Künstlergemeinschaft in Hamburg mit der Begründung, dass sie ein „artfremdes Mitglied“ sei, ausgeschlossen.
Die zahlreichen persönlichen und beruflichen Anfeindungen enttäuschten die hochbegabte Künstlerin und sie nahm sich leider am 12. Dezember 1933, auf der Insel Sylt, das Leben.
Rées Bilder sind mit sehr viel Sensibilität konstruiert und sind ein Zeugnis ihrer Weltoffenheit, Aufgeschlossenheit und Sinn für Liberalismus. Ihre expressionistische Malerei zeichnet sich oft durch verschiedene Blautöne aus, die zu Rées Markenzeichen geworden sind.
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