Lucian Freud (1922 - 2011)
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Lucian Freud wurde am 8. Dezember 1922 in Berlin geboren, lebte jedoch seit 1933 mit seinen Eltern in England. 1939 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft.
Freud ist ein anerkannter deutschsprachiger Porträtmaler des 20. Jahrhunderts. In England ließ der Kunstkritiker Robert Hughes den Porträtisten im Jahr 2004 hochleben und feierte ihn als britischen Maler.
Freud – ein Enkel von Sigmund Freud - war einer der drei Söhne des österreichischen Architekten Ernst Ludwig Freud. Seine Mutter war Berlinerin.
Zwischen 1939 und 1941 besuchte der angehende Künstler Kurse an der von Cedric Morris gegründeten East Anglia School of Painting and Drawing.
Im Jahr 1941 trat er in die Handelsmarine ein, wurde jedoch nach nur drei Monaten befreit und besuchte anschließend bis 1943 das Goldsmiths College in London. In dieser Zeit lernte Freud den späteren Maler John Craxton kennen.
1943 beauftragte ihn der Buchverleger Miri James Tambimuttu von „Poetry London“ mit der Illustration von „The Glass Tower“, einer Gedichtsammlung von Nicholas Moore.
Neben drei Farblithografien enthält die Gedichtsammlung 14 Zeichnungen von Tieren, die eigentlich einen nur entfernten Bezug zu dem Inhalt der Gedichte haben.
Seine erste Einzelausstellung hatte Freud 1944 in der berühmten Lefevre Gallery in London.
Im Jahr 1946 hatte er mit Craxton einen Studienaufenthalt in Paris für zwei Monate, wo er sich mit neuen Gestaltungstechniken anfreundete.
Nachdem Craxton 1946 auf der griechischen Insel Poros einen längeren Bildungsaufenthalt verbrachte, besuchte ihn Freud dort, was der Anlass für Stillleben mit Zitronen, Mandarinen oder Disteln war. Gleichzeitig porträtierten sich beide Künstler.
Ein Jahr später besuchte er mit Kitty Garman, die er 1948 heiratete, den Künstler Graham Sutherland in Aix-en-Provence.
Freuds Werke reflektieren den reifen Expressionismus des 20. Jahrhunderts, jedoch ist häufig nur eine Annäherung zu erkennen.
Ende der 1960er Jahre verändern sich Freuds Werke und werden vielschichtiger, wobei die Einflüsse des Neoexpressionismus bei seinen Bildern im Rampenlicht stehen. Freud wird vor allem mit seinen sehr zahlreichen Aktaufnahmen in Verbindung gebracht, die sehr viel Innerlichkeit ausdrücken.
Der Betrachter sieht skelettartige und füllige bzw. athletisch geformte und aufgeschwemmte Körper. Nachdem er in den 1980er und 1990er Jahren eine große Popularität erreicht hatte, fing der Künstler an, bekannte Persönlichkeiten aus seinem Umfeld zu porträtieren.
Dazu gehören der Kunstkritiker Martin Gayford und der Künstler David Hockney. Berühmt ist Freud auch für seine Selbstporträts, von denen er sehr viele anfertigte. Einige seiner Bildnisse lassen Symbolik der Illuminaten erkennen, die bei den Künstlern der modernen Kunst zum Einsatz kommen kann.
Die Werke der Maler John Currin und Eric Fischl sind eine Nachhut der Werke von Freud, indem sie unverhüllt und unsensibel die Nacktheit ihrer Zeitgenossen darstellen.
Der ehrgeizige Freud verstarb am 20. Juli 2011 als gefeierter Maler in London.
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