Lovis Corinth (1858 - 1925)
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Lovis Corinth wurde unter dem Namen Franz Heinrich Louis am 21. Juli 1858 in Tapiau, das damals zu Ostpreußen gehörte, geboren. Sein Vater übte den Beruf eines Gerbers aus.
Der deutsche Künstler und Schriftsteller bewegte sich als Maler zwischen Impressionismus und Expressionismus.
Corinth studierte seit 1876 an Kunstakademien in Königsberg, München und Paris und schloss sich, nach seiner Rückkehr nach Berlin, der von Max Liebermann gegründeten Berliner Secession an.
Der Genremaler Otto Günther, der einer seiner Dozenten in Königsberg war, beeinflusste das Schaffen des Künstlers weitgehend, was Corinth dazu veranlasste, sich als Genremaler unter anderem zu betätigen und die Historienmalerei im Stich zu lassen.
Damals kam die Historienmalerei bereits aus der Mode.
In Paris studierte er 1884 an der Académie Julian bei Franz von Defregger, William-Adolphe Bouguereau und Tony Robert-Fleury bevor er an der Akademie der Bildenden Künste München aufgenommen wurde, wo er bei Ludwig von Löfftz studierte.
Corinth unterbrach seine Malerei von 1882 bis 1883, als er seinen Militärdienst ableistete.
Seine Farbkompositionen sind lebensbejahend, wobei seine Porträts und Landschaften - zuweilen aus ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen – eine große Ausstrahlung haben.
Zu Corinths Sujets gehörten auch Aktszenen, die wichtige surrealistische Züge tragen können. Seine biblischen Motive zeigen Merkmale des Expressionismus.
Die Rückkehr des Künstlers nach Königsberg im Jahr 1887 war dadurch bedingt, dass in Paris die großen Erfolge ausblieben. Davor hatte der Maler zusammen mit dem Maler Hans Olde einen Arbeitsaufenthalt an der Ostseeküste im Jahr 1886 und wo er verschiedene Landschaftsimpressionen und Porträts anfertigte.
1891 kehrte Corinth nach München zurück und schloss sich 1892 der Münchner Secession an.
1894 schloss er sich der Freien Vereinigung der XXIV  an, nachdem es zu einem Zerwürfnis mit anderen Malern an der Secession gekommen war und 1899 nahm er an einer von der Berliner Secession organisierten Ausstellung teil.
Seine Zeit in München war nicht seine produktivste Schaffensperiode. Es gibt Quellen, die auf einen ausgiebigen Alkoholkonsum des Künstlers in München hindeuten.
Zur Jahrhundertwende zog Corinth nach Berlin und hatte eine Einzelausstellung in der Galerie von Paul Cassirer. Im Alter von 43 Jahren eröffnete er 1902 eine Malschule für Frauen und heiratete seine Schülerin Charlotte Berend, die um 20 Jahre seine Juniorin war.
Charlotte wurde seine Muse, spirituelle Partnerin und die Mutter seiner beiden Kinder. Die Heirat und das sich anschließende Familienleben wurden zu einem wichtigen Thema in seiner Kunst, das er ausschweifend bildnerisch dokumentierte.
Der außergewöhnliche Künstler verschied am 17. Juli 1925 nach einem sehr bewegten Leben, das er für zahlreiche Studienaufenthalte und Fortbildungen im europäischen Ausland genutzt hatte.
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